Shatranj in Hamburg

Von Jürgen Woscidlo…
Am 08.10.2016 starteten in Hamburg die arabischen Kulturwochen, die bis Mitte Dezember andauern. In dieser Zeit stellen sich die arabischen Länder mit Musik, Kunst und vielem anderen vor. Zeit also, auch persisch-arabische Schach wieder an das Licht der Öffentlichkeit zu holen. Seit 2015 läuft dies schon an der Schule Grumbrechtstraße und erreichte dort mit dem As-Suli-Gedenkturnier am 21.November 2015 einen ersten Höhepunkt.
Dieses Schach ist dem indischen Urschach am ähnlichsten. Statt Läufer gibt es Elefanten; statt der mächtigen Dame einen Vezir. Mit Dr. Rene Gralla und Jürgen Woscidlo stand den Besuchern ein Team zur Verfügung, dass nicht nur spielen, sondern auch Auskünfte über das Spiel und seine Geschichte geben konnte.

An 4 Bretter wurde dann mit Elefant, Pferd und Co gekämpft und gastiert. Überraschend war die positive Resonanz der Besuchern. Viele hatten Schach in der Kindheit erlernt und dann bis zum 8.10.2016 nicht mehr gespielt. So wie die junge Frau auf dem Foto. Sie stammt aus Aleppo und hat dort mit sieben Jahren das Schach erlernt. Bis zu diesem Workshop hat sie kein Schach (und schon gar kein Shatranj) gespielt. Davon war aber in den drei Partien die sie mit Jürgen. Woscidlo spielte nichts zu merken. Mit jeder Partie wurden ihre Angriffs präziser. Das Ergebnis: 3:0 für sie.

Kurz vor Schluss kam es dann zu drei spannenden Partien zwischen Lutz (einem starken Schach-und XianQi-Spieler) und Jürgen Woscidlo. 1,5:0,5 für Jürgen Woscidlo hieß es nach zwei Partien . Die dritte musste leider aus Zeitmangel abgebrochen werden. Insgesamt kamen über 20 Besuchern, im Alter von 7-50.

Viele Besuchern kamen aus Aleppo, doch keiner von ihnen kannte Philipp Stamma (geboren 1705 in Aleppo, Syrien; gestorben circa Juni oder Juli 1755 in London).Er entwickelte und führte die heute gebräuchliche Schachnotation ein.

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