Wir haben ’nen Meister – aber wie heißt er?

(Diese Überschrift ist recyclebar)

Nach dem Abbruch der Vereinsmeisterschaft sind die drei verbliebenen Spieler, die noch gewinnen konnten, schlussendlich zu ihrem Stichturnier gekommen. Das Los ergab die Partien Matthias-Marten, Marten-Martin und Martin-Matthias in dieser Reihenfolge.

Matthias und Marten wandelten schnell auf ungewohnten Eröffnungspfaden, wobei die Initiative klar bei Matthias lag. Insbesondere nach einem Opfer in die Rochade stand Martens König schnell offen – und das bei einem Wenigerbauern. Irgendwie ließ Matthias aber Luft rein, der König entkam auf den Damenflügel, die weiße Dame hatte teils sehr wenig Felder und der aufgerissene schwarze Königsflügel hieß halboffene Linien gegen die weiße Rochade für die schwarzen Schwerfiguren. Wohl immer noch okay für Matthias aber eben nicht ohne Gegendrohungen. Bis dann auf einmal bei wenig Restzeit festgestellt wurde, dass einfach ein schwarzer Turm hing nachdem die Dame ihn nicht mehr deckte. Den Rest ließ Marten sich nicht mehr zeigen, 1:0.

Marten und Martin spielten dann einen Italiener mit vertauschten Farben. Ja, sowas gibt es … Wohl minimaler Initiativ- und Raumvorteil für Weiß, entsprechend dem Anzugsvorteil, aber Marten war in diesem Stechen in Geberlaune und stellte mal eben den e4-Bauern weg. Martin stellte sich darauf immer aktiver hin, bis eine Taktik, wenngleich mit einigen Umwegen, den Bauern zurückgewann und auf einmal ein Turmendspiel auf dem Brett stand. Gleiche Bauern, aber klar bessere Struktur bei weiß – Martin hatte mit Doppelbauern und Isolanis zu kämpfen. Es wurden noch nicht alle Züge per Tablebase geprüft, insbesondere, als beide noch 5 Bauern hatten, was die Tablebases ja noch nicht führen, aber die Stellung transformierte sich letztlich in TBB-TB zugunsten von Marten. Alles immer noch Remis, aber probieren kann man ja so einige Ideen – und dann ließ Martin einen kurzen unaufmerksamen Moment zu und der letzte verbliebene Bauer konnte sich umwandeln. 1:0.

Martin und Matthias spielten zunächst etwas orthodoxer als die Vorpartien es waren, wobei die weiße Stellung stets ihren Anzugsvorteil zu behalten schien, aber richtige Fortschritte waren nicht zu erkennen. Matthias hätte sich nun vielleicht noch ein wenig kneten lassen können, aber letztlich das Remis halten, er schielte jedoch auf Gegenspiel am Damenflügel. Und auf einmal bedurfte es diverser Klimmzüge, um einen dominierten Springer noch retten zu können. Im dann entstandenen Leichtfigurenendspiel zog Martin seinen letzten Trumpf, stellte Matthias‘ König durch ein Läuferopfer ins Abseits und baute auf den starken eigenen Freibauern. Aber um ein Tempo kam Matthias‘ Monarch rechtzeitig zum Stoppen und in der verbliebenen Konstellation konnte eine einfache Springerschaukel Martins König davon abhalten, weitere Bauern abzuräumen. So musste er sich ins Remis fügen – ½:½.

Damit wurde Matthias Vereinsmeister vor Marten und Martin – herzlichen Glückwunsch! Wir müssen lediglich noch einem Exmitglied den Pokal entreißen, dann kann er graviert werden.

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