Landesliga Runde 6: konstante Leistung

Als die Gäste des SKJE II bei uns ankamen, da waren sie zunächst einmal erfreut, dass sie uns über sein würden. 33% mehr Spieler als wir konnten sie ankarren, sodass den Schachfreunden Johannsen und Seidel eine Zuschauerrolle verblieb, die insbesondere Mannschaftsführer Dennis dazu nutzte, erst einmal eine Mütze des Schlafes im Auto nachzuholen. Offenbar ein Vater.

Und als er zurückkam, da schwante ihm: Qualität ist nicht gleich Quantität. Was sich dort auf den Brettern abspielte, es deutete in Richtung Heimsieg der Wenigerfuzzis. Niels Jørgen hatte zwar bereits gegen Birger Wenzel (2016) remis gegeben, womit es 2,5:0,5 für die Gäste stand, aber Alf (gegen Bernd Kussin, 2105), Haschem (gegen Armin Schmidt, 1965) und Said (gegen Daniel Markovic, 1940) standen klar besser bis eigentlich schon gewonnen dank Mehrmaterials ohne wirkliche Kompensation, während Tareq (gegen Andrej Zobel, 2051) und Marten (gegen Carsten Dumjahn, 1961) mit weiß vielleicht den Anzugsvorteil nicht wirklich verteidigt hatten, aber auch keine Besorgnis herrschen musste.

Es sah so aus, als wäre es einer dieser typischen Momente, in denen die Gurkentruppe in Unterzahl ihren ersten Saisonsieg zusammenmogelt, wie wir sie alle schon oft gesehen haben, gerne aus der Perspektive des Favoriten. Aber es war keiner dieser Momente.

Marten spielte komplett befreit von Sorgen, Stress, Ideen, Plänen oder Figurenkoordination und musste die Segel streichen. Haschem und Said gaben Material und verwursteten die guten Stellungen in schlechte, wobei Said sich immerhin noch in ein spannendes Endspiel retten konnte, das vielleicht in Teilen sogar noch haltbar war. Auch Tareq verlor die Kontrolle über die Partie, konnte sich glücklich schätzen, in ein Endspiel zweier verbundener vorgerückter Freibauern gegen Dame abzuwickeln – aber im Gegensatz zum Publikum, das bereits alle Varianten bis zum Remis durchgerechnet hatte, ließ Andrej sich nicht irritieren und hatte eben eine Variante mehr gerechnet.

Lediglich Alf ließ so gar nichts anbrennen und zeigte eine sehr souveräne Partie auf hohem Niveau, bei der der frühe Vorteil kontinuierlich ausgebaut wurde und auch nichts wankte. Und Rainer schaffte es erfolgreich, dem Schiedsrichter Nils Altenburg seine Aufwandsentschädigung zu übergeben. Das waren aber letztlich die beiden einzigen Erfolgserlebnisse des Tages, mit 1,5:6,5 sah das Ergebnis deutlicher aus, als der Spielverlauf war, andererseits spricht es eben nicht für uns, wenn wir an so vielen Brettern auf einmal so viel weggeben.

Mit nunmehr 0:12 Punkten müssen wir uns wohl langsam vom Traum an den Wiederaufstieg in die Oberliga verabschieden. Da auch die unmittelbare Konkurrenz gepunktet hat, sollte es jetzt primär heißen, sich anständig aus der Saison zu verabschieden. Händeschütteln haben wir ja schon einmal geübt.

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